Was wäre wenn … man seinen eigenen Körper lieben würde?
Genau so wie … den Partner, die eigenen Kinder, die beste Freundin, den Hund, eine sorgsam gehegte Pflanze?
Ja dann … dann würde man ihm möglicherweise aufmerksamer zuhören, wenn ihn etwas plagt.
Wir erlernten seine Sprache … auch wenn wir ihm anfangs, noch etwas unbeholfen, nur „je t’aime“ ins Ohr flüstern könnten. Wir würden uns zärtlich die eigene Hand halten und uns selber eine Umarmung geben, wenn wir sie nötig hätten.
Dem schmerzenden Bein gönnten wir eine Ruhepause, sprächen ihm Mut zu und wiegten es wie ein Baby in unseren Armen. Wir streichelten sanft unsere Wangen und zwinkerten schelmisch unserem grossen Zeh zu. Wir liebten uns selber, wie wir gerne geliebt würden.
Wir beobachteten unseren Atem … in vollem Gewahrsein, dass unser erster Akt das Einatmen … und der letzte, das Ausatmen und grosse Loslassen ist … und alles dazwischen eine riesige Ansammlung von Körpererfahrungen.
Wir hörten dem Rauschen, Fliessen und Pulsieren in unserem Inneren zu, wie wenn wir in einem klassischen Konzert sässen. Ehrfurchtsvoll und voller Bewunderung lauschten wir den Duetten, Solis, Vibratos, Paukenschlägen und zarten Harfentönen. Wir kämen aus dem Staunen nicht heraus, wie harmonisch sich alles ineinander fügt. Ein ganzes Universum in uns drin!
Vielleicht, ja vielleicht … kämen uns in manchen Augenblicken dieser Sinn-Fonie sogar Tränen der Rührung und Dankbarkeit.
* Dieser kurze Text von mir wurde vor ein paar Jahren im Zeitpunkt publiziert. Er inspiriert mich immer noch 🙂
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